„Was für ein Fehler diese riesige Kirche“
Der Bürgermeister von Kastelruth gibt zu: Umwelt Verschandlung und Geldverschwendung
Seiser Alm „Diese Kirche dient niemandem, ehrlich gesagt weiß ich nicht was am Ende daraus werden wird“ sagt der Bürgermeister von Kastelruth Hartmann Reichhalter. Dieses moderne Gebäude, mit einem fast zwanzig Meter hohen Turm versperrt, vom Kompatsch aus, nicht wenig die Aussicht auf die Seiser Alm . „Die Architektur steht nicht zur Diskussion, ein moderner Stil kann auch wertvoll sein, aber in einem anderen Rahmen. Die umfangreiche Verwendung von Holz genügt nicht, um die störenden Auswirkungen auf die Umwelt zu mildern. Sie kann auch nicht das Bedauern lindern das von einer weiteren, nebenan errichteten, störenden Struktur verursacht wurde. (Die angrenzende Feuerwehr- und WeißesKreuz-Halle) Zwei Millionen Euro in den Wind geschossen. Immer wieder machen Kommissionen, Schutzämter und Gemeinden Vorschläge, am Ende wird nach politischen und zentralistischen Richtlinien entschieden“.
„Die Alpe zählt insgesamt etwa 150 Einwohnern, und nicht alle, eher eine Minderheit, sind an kirchlichen Andachten interessiert. Sicherlich nicht die Touristen, die lieber einen Ausflug zur Zallinger Kapelle machen, oder lieber eine Messe in der freien Natur besuchen würden. Die Bewohner der Alm gehen jedenfalls lieber ins Tal, in ihre Dorfkirchen nach Kastelruth oder Seis“.
„Die Alpe zählt insgesamt etwa 150 Einwohnern, und nicht alle, eher eine Minderheit, sind an kirchlichen Andachten interessiert. Sicherlich nicht die Touristen, die lieber einen Ausflug zur Zallinger Kapelle machen, oder lieber eine Messe in der freien Natur besuchen würden. Die Bewohner der Alm gehen jedenfalls lieber ins Tal, in ihre Dorfkirchen nach Kastelruth oder Seis“.
Aber konnte die Gemeinde nicht irgend etwas dagegen tun?
„Ich hatte das Problem von meinem Vorgänger geerbt, die Vorbereitungen waren bereits fortgeschritten. Der verstorbene Bürgermeister Karbon war nicht dagegen und hatte versprochen die Gemeinde mit einem Viertel der Kosten zu beteiligen. Für mich war diese Situation peinlich“.
„Einige Persönlichkeiten der Alpe waren dafür, einer versprach Baugrund zu Verfügung zu stellen, andere waren bereit finanziell mitzuhelfen und hatten über das Pfarrhaus sei es den Klerus als auch die Kurie eingeschaltet. Tatsache ist, dass, im Angesicht von so viel „Großzügigkeit“ keiner den Mut hatte sich zurückzuziehen. Als Bürgermeister war ich, und bestätige es hiermit, dagegen. Auf meiner Seite hatte ich ausserdem 15 Gemeinderäte. Als die Entscheidung näher kam forderte ich alle auf die zugesagten drei Viertel der Finanzierung auf den Tisch zu stellen, also die 500.000 Euro vom Land, ebenso viele von der Kurie und hauptsächlich diejenigen der privaten Spender“
„Ich hatte das Problem von meinem Vorgänger geerbt, die Vorbereitungen waren bereits fortgeschritten. Der verstorbene Bürgermeister Karbon war nicht dagegen und hatte versprochen die Gemeinde mit einem Viertel der Kosten zu beteiligen. Für mich war diese Situation peinlich“.
„Einige Persönlichkeiten der Alpe waren dafür, einer versprach Baugrund zu Verfügung zu stellen, andere waren bereit finanziell mitzuhelfen und hatten über das Pfarrhaus sei es den Klerus als auch die Kurie eingeschaltet. Tatsache ist, dass, im Angesicht von so viel „Großzügigkeit“ keiner den Mut hatte sich zurückzuziehen. Als Bürgermeister war ich, und bestätige es hiermit, dagegen. Auf meiner Seite hatte ich ausserdem 15 Gemeinderäte. Als die Entscheidung näher kam forderte ich alle auf die zugesagten drei Viertel der Finanzierung auf den Tisch zu stellen, also die 500.000 Euro vom Land, ebenso viele von der Kurie und hauptsächlich diejenigen der privaten Spender“
Und dann?
„Das Geld kam an und ich musste mich an die Gemeinderäte wenden.
„Das Geld kam an und ich musste mich an die Gemeinderäte wenden.
Und wie ist es ausgegangen?
„Die 15 Gemeinderäte, die ursprünglich dagegen waren, wurden durch eine stille und wirksame Überzeugungsarbeit der Pfarrei umgestimmt. Als es zur Wahl kam blieben nur noch fünf übrig und ich musste mich geschlagen geben.“
„Die 15 Gemeinderäte, die ursprünglich dagegen waren, wurden durch eine stille und wirksame Überzeugungsarbeit der Pfarrei umgestimmt. Als es zur Wahl kam blieben nur noch fünf übrig und ich musste mich geschlagen geben.“
Wie wird am Ende Kompatsch, die gemeinte Visitenkarte der Seiser Alm, aussehen ?
„Zu den Bauten – fährt Bürgermeister Reichhalter fort – fehlt noch die Tiefgarage mit 400 Plätzen für die Bewohner und für die auf die Öffnung der Strasse nach 17 Uhr wartenden Touristen, dann ein Touristenbüro, möglichst in der Garage untergebracht um zusätzliche Kubaturen zu vermeiden. Auch hier fehlt es leider an klaren Plänen und der Druck von Einzelinteressen ist spürbar.
„Zu den Bauten – fährt Bürgermeister Reichhalter fort – fehlt noch die Tiefgarage mit 400 Plätzen für die Bewohner und für die auf die Öffnung der Strasse nach 17 Uhr wartenden Touristen, dann ein Touristenbüro, möglichst in der Garage untergebracht um zusätzliche Kubaturen zu vermeiden. Auch hier fehlt es leider an klaren Plänen und der Druck von Einzelinteressen ist spürbar.
Gleicher Meinung ist auch Arno Kompatscher, Präsident der Seiser Alm Umlaufbahn (und Bürgermeister von Völs): „Diese Kirche wird leer bleiben, wenn es gut geht könnte sie für religiös-kulturelle Begegnungen verwendet werden, aber dafür steht sie nicht am richtigen Ort. Anscheinend gibt es zu viel Geld“. Er meint auch, dass diese Initiative „von einigen Menschen gewollt wurde, die glauben sie könnten sich somit einen Platz im Himmelreich kaufen, indem sie Geld und Grundstücke hergeben.“
(Ital. Artikel von Giancarlo Ansaloni – Aus der Tageszeitung Alto Adige vom 3. September 2008)
