Mehrere Naturfreunde, unterstützt von einigen lokalen Berg- und Naturschutzvereinen, beschlossen etwas dagegen zu unternehmen. Da nach Pressemeldungen weitere größere Bauvorhaben auf der Alm geplant waren, beschloß man generell sowohl gegen diese Verbauungen, wie auch gegen den wachsenden Autoverkehr aktiv zu werden. Im Mai wurde die Bürgerinitiative Pro Seiser Alm gegründet, mit dem Ziel die öffentliche Meinung auf diese Vorhaben aufmerksam zu machen und die Behörden anzuregen durch entsprechende Gesetze solchen Ausschweifungen einen Riegel vorzuschieben. Im Juni wurde ein öffentlicher Appell an alle Südtiroler Bürger gerichtet und ein entsprechendes Inserat in der Tageszeitung Dolomiten veröffentlicht. Diesem Aufruf haben sich auch der Heimatpflegeverband Südtirol und der Alpenverein Südtirol angeschlossen, ferner viele Bürger die mit Ihrer Unterschrift oder mittels e-mails und Briefen ihre Solidarität bekundeten.
Juni 2007
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Möchten auch Sie diese Initiative unterstützen, so melden Sie sich bitte (e-mail: info@liapernaturayusanzes.it), oder klicken Sei auf den Menüpunkt „Ihre Unterstützung“.
Die Seiser Alm ist Ihnen dankbar!
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Bericht der Initiative Pro Seiser Alm
Vor vier Jahren wurde die Bürgerinitiative Pro Seiser Alm gegründet. Anfänglich angeregt vom geplanten Bau eines Hoteldorfs auf der Alm, wurde bald klar, dass wir uns generell gegen Verbauungen und Verkehr auf der Alm einsetzen mussten. Anbei eine kurze Zusammenfassung unserer in dieser Zeit geleisteten Tätigkeit.
Wir begannen unsere Vorstellungen und Ziele in Südtirol und ganz generell im deutschsprachigen Raum bekannt zu machen. Durch Rundschreiben kontaktierten wir Politiker und Verwalter des Landes sowie der örtlichen Gemeinden. Über Inserate in Tageszeitungen und Magazinen bewiesen wir, dass Geist und Wort des Landschaftlichen Gebietsplanes von 1992 immer öfters missachtet wurden bzw. werden. Mittels der Internetseite „www.proseiseralm.info“ gaben wir, neben etlichen kulturellen Beiträgen, geplante Verbauungen und Vergehen bekannt. Eine Pressekonferenz und eine Kundgebung auf der Seiser Alm brachten auch Debatten im Fernsehen anlässlich der Sendung „Pro und Contra“.
Unsere Tätigkeit fand ein breites Echo im Land, die öffentliche Meinung horchte auf. Leider blieb die Reaktion der Landesregierung aus, die immer mehr Einzelinteressen den Vorrang gibt. Auf der Alm wurden einige Großprojekte realisiert, die Kubatur einer alten Schutzhütte wurde verdreifacht und zum Kompatsch verschoben, wo ausserdem auch einige almfremde öffentliche Objekte gebaut wurden. Aber die Medien und die Vereine die sich um die Natur und Landschaft kümmern standen und stehen immer noch geschlossen hinter uns. Noch wichtiger, viele Kastelruther begannen uns beizustehen, wir bekamen Anrufe und Briefe, es wurden sogar Rundschreiben in unserem Namen verschickt. Wir hoffen, dass diese Tendenz und dieser Zuspruch zunimmt, denn in der letzten Zeit haben sich die „schlechten Nachrichten“ gehäuft.
Kräne und Bagger sind immer öfters auf den schmalen Wegen der, unter Naturschutz stehenden, Alm zu sehen. Eine Durchgangstrasse wurde sogar in einem Tunnel vergraben, weitere sind geplant. Mehrere Privathütten wurden durch Zäune umschlossen, was ausdrücklich im Gebietsplan verboten ist. Man erlaubte eine dreifache Vergrößerung der Tirler Hütte, wobei die ausgegrabene Erde Meter hoch in der Umgebung verstreut werden darf. Selbst die Bauern zeigen immer weniger Respekt für Ihre Wiesen und deren Umgebung.
Es ist dumm der Henne die goldene Eier legt den Hals umzudrehen. Diese Henne gehört den Kastelruthern, ohne Ihre Hilfe sind alle unsere Bemühungen nutzlos. Wir möchten deshalb dass noch einige uns die Hand reichen und unserer Initiative beitreten. Diese Einladung gilt für alle Bürger des Schlerngebietes, die Ihre Alm lieben und bewahren möchten.
Wir sind erreichbar über unsere Mail Adresse „info@proseiseralm.info„, beziehungsweise über die schon bekannten aktiven Mitglieder unserer Vereinigung.