Presseaussendung der Initiativgruppe ProSeiserAlm und der Lia per Natura y Usanzes
In Bezug auf die Veröffentlichung der neuen Pläne für das Hoteldorf Mezdí möchte die ProSeiserAlm und die Lia per Natura y Usanzes in dieser Presseaussendung nur folgendes feststellen. Es ist noch immer ein Urteil des Verwaltungsgerichts gültig, welches u.a. folgendes enthält: Die Beschlüsse 29/2009 der Gemeinde Kastelruth und Nr. 2272/09 der Landesregierung sowie das Gutachten nr. 24 vom 27.8.09 der Landeraumordnungskommission wurden aufgehoben Es ist nicht notwendig ein Hotel zu verlegen um eine Piste sicherer zu gestalten (deren Gefährlichkeit überhaupt nicht belegt ist). Trotz Anfechtung hat, bis zum Urteil der nächsten Instanz, folgendes Urteil immer noch Gültigkeit, und es verwundert uns daher sehr, dass jetzt neue Pläne vorgestellt werden und schon bald mit dem Bau begonnen werden möchte. Kleine Abänderungen können das bestehende Urteil sicher nicht ausser Kraft setzen, weitere Fragen bleiben immer noch offen.
Die Vereine ProSeiserAlm und Lia per Natura y Usanzes werden sich auch in Zukunft gegen die Zersiedelung in diesem Landschaftsschutzgebiet einsetzten. Wir befinden uns dort in einem Trinkwasserschutzgebiet und deshalb verwundert es uns sehr, dass die Gemeinde Kastelruth nicht einschreitet. Die Gemeinde sollte die Wichtigkeit von sauberem Trinkwasser kennen, muss sie doch für die Versorgung der kastelruther Einwohner in der Fraktion Überwasser das Trinkwasser der Gemeinde St.Ulrich in Anspruch nehmen, da sie selbst nicht über genügend Trinkwasser verfügt.
Eine mögliche Lösung wäre eventuell auch die Verschiebung der Kubatur des alten Hotels Mezdí zum Kompatsch. Dieses Gebiet ist (leider) schon stark verbaut, verkehrstechnisch aber sicherlich leichter erreichbar und erschlossen.
Die „unterirdische“ Kubatur stellt auch ein nicht zu unterschätzendes Problem dar, ist diese „versteckte“ Kubatur doch leider all zu oft nur theoretisch unterirdisch. Ein halber Meter Erde auf dem Dach mit von vorne sichtbaren Fassaden werden als unterirdische Kubatur eingestuft, in Wirklichkeit sind diese Kubaturen aber alles andere als unterirdisch und tragen zum Gesamtbild des Objektes bei.
Ein Freibad auf 2000m Meereshöhe mag touristisch attraktiv sein, ist aber moralisch und ökologisch heutzutage sicherlich nicht mehr vertretbar. Die Reduzierung der Betten ist sicherlich nur theoretisch und auf dem Papier. Wenn Luxussuiten zu 80-100qm auf dem Papier nur 2 Betten enthalten ist dies für die Proseiseralm nur schwer zu glauben. De facto kennt man diese Situation schon von anderen Hotels wo in der Hochsaison mit Zusatzbetten die Gästezahl verdoppelt wird.
Die Problematik des Hoteldorfes mit verschiedenen Hütten stellt ein Präzedenzfall dar und würde sicherlich weitere Nachahmung finden. Um der Spekulation und Zersiedelung vorzubeugen ist dies sicherlich zu vermeiden.
Die Proseiseralm apelliert weiterhin an alle Entscheidungsträger, vernünftige und für die Seiser Alm tragbare und verkraftbare Entscheidungen zu treffen.
Im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung unserer Alm ist, laut Lia per Natura y Usanzes, weniger machmal mehr.
Die ProSeiserAlm weist auch darauf hin, dass in den letzten Monaten einige Rundschreiben an verschiedene Ämter und Personen versendet wurden. Diese enthielten das ProSeiserAlm Logo, wurden aber nicht von unserer Initiativgruppe verfasst.
Unsere Aktivitäten und Aussendungen finden Sie immer auch auf unserer HP: www.proseiseralm.info
Die Initiativgruppe ProSeiserAlm
Die Lia per Natura y Usanzes – Gherdeina
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Der Ausschuß der Pro Seiser Alm
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Leserbrief – Februar 2009
SeiserAlm Hoteldorf Mezdì
Mitte Januar hat die Dolomiten berichtet, dass das Projekt zum Bau des Hoteldorfes Mezdì auf der Seiser Alm zurückgezogen wurde. Der wahre Grund wurde aber nicht genannt, nämlich dass auch die Kasteruther Bürger gegen die Verbauung der Alm sind. (Einige kurzsichtige Grödner lächeln darüber: Wenn die Sommergäste des Schlern Plateaus keine Alm ohne Autos und Zäune zum wandern haben würden sie eben nach Gröden kommen. Dort gibt es viele solche Gebiete, Raschötz bis Brogles, Seceda mit Cislesalm, das Langental, Plan de Gralba bis Piz Sella und Ciampinei, das Pana-Gebiet vom Mont Seura bis Confinboden, usw).
Etliche Kastelruther haben die Tätigkeit der Pro Seiser Alm begruesst und unterstützt, sowohl telefonisch wie auch schriftlich. Die qualitative Erweiterung eines Hotels von 900 qm bis auf etwa 12.000 qm (zwei Fußballfelder) würde alle Schutzgesetze lächerlich machen. Auch die Hunderte Gastbetriebe des Schlerngebietes haben das Recht mitzuentscheiden was und wie auf der Seiser Alm gebaut werden darf.
Otto Senoner – Pro Seiser Alm
Laut Dolomiten vom 3. Oktober hat Herr Andreas Sanoner immer noch die Absicht ein Hoteldorf auf der Seiser Alm zu bauen. Durch diese „Kubaturverschiebung“ des Hotel Mezdì wird das Volumen wiederum wachsen, von 6000 auf 10.000 Kubikmeter, plus weitere Tausende durch die Eingrabung. Und das alles auf dem schönsten Hang der Alm, der vom Langkofel bis zum Schlern eingesehen werden kann. Hoch lebe der Landschaftsschutz!
Wenige Leute können sich vorstellen was dieser Bau mit sich bringen wird. Etliche Tausend Tonnen Abfall des alten Hotels sowie viel Erdreich müssen weggeführt werden. Man wird dann große Mengen Baumaterialien sowie Maschinen (Bagger, Kräne, Betonsilos, usw.) hinführen müssen. Das heißt viele Tausende von großen Lastwagen über mindestens zwei Jahre (auch im Hochsommer?) quer durch die Alm bis nach Seis. Da die jetzige schmale Strasse Gegenverkehr nicht zulässt, werden diese auf die Wiesen ausweichen müssen. Oder wird man den Schutt irgendwo in einer Senke auf der (geschützten) Alm abladen?
Dabei vergisst dieser Unternehmer, dass die Strasse zwischen Ritsch und Piz im Winter für Autos gesperrt ist, weil fünf Skipisten sie durchqueren. Sollte kein Problem sein, dank seinen politischen Verbindungen in Bozen werden seine Gäste trotzdem fahren dürfen. Die „Jungen Alpler“, die bei der Kundgebung beim Ritsch gegen die Bürgerinitiative Pro Seiser Alm demonstriert haben, können sich freuen.
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Leserbrief Februar 2010
SeiserAlm Hoteldorf Mezdì
Mitte Januar hat die Dolomiten berichtet, dass das Projekt zum Bau des Hoteldorfes Mezdì auf der Seiser Alm zurückgezogen wurde. Der wahre Grund wurde aber nicht genannt, nämlich dass auch die Kasteruther Bürger gegen die Verbauung der Alm sind. (Einige kurzsichtige Grödner lächeln darüber: Wenn die Sommergäste des Schlern Plateaus keine Alm ohne Autos und Zäune zum wandern haben würden sie eben nach Gröden kommen. Dort gibt es viele solche Gebiete, Raschötz bis Brogles, Seceda mit Cislesalm, das Langental, Plan de Gralba bis Piz Sella und Ciampinei, das Pana-Gebiet vom Mont Seura bis Confinboden, usw).
Etliche Kastelruther haben die Tätigkeit der Pro Seiser Alm begruesst und unterstützt, sowohl telefonisch wie auch schriftlich. Die qualitative Erweiterung eines Hotels von 900 qm bis auf etwa 12.000 qm (zwei Fußballfelder) würde alle Schutzgesetze lächerlich machen. Auch die Hunderte Gastbetriebe des Schlerngebietes haben das Recht mitzuentscheiden was und wie auf der Seiser Alm gebaut werden darf.